Illustrierte Rezepte: Fünf Tipps für den Einstieg

Illustrierte Rezepte: Fünf Tipps für den Einstieg

Emily Potts Veröffentlicht am 10/18/2017

They Draw & Cook bietet die größte Sammlung von illustrierten Rezepten im Internet, die von Künstlern aus aller Welt erstellt wurden. Die von Nate Padavick und Salli Swindell gegründete Website enthält mehr als 7.200 Rezepte und wächst jeden Tag weiter. Inzwischen haben sie bereits mehr als ein Dutzend Kochbücher mit Rezepten von der Website herausgebracht, von denen eines – The Most Gorgeous Cookbook Ever – 30 Rezepte der Künstlerin Ohn Mar Win enthält. „Wir LIEBEN es, illustrierte Rezepte von Ohn Mar Win zu erhalten! Bei all ihren Illustrationen schwingt eine Stimmung und Atmosphäre mit, die man durch ein Foto nur sehr schwer erzeugen könnte“, sagt Swindell.

Win lebt in Großbritannien und ist seit 20 Jahren als Illustratorin und Designerin tätig. Auf Skillshare gibt sie Kurse im Zeichnen und stellt verschiedene Techniken mit Wasserfarben vor. Hier teilt sie fünf Tipps mit uns, wie man am besten den Anfang für sein eigenes illustriertes Rezept macht.

  1. Recherche

Bevor ich ein neues Projekt beginne, sammle ich immer zahlreiche Referenzfotos und erstelle ein Moodboard. Dadurch kann ich das Bild (in diesem Fall Feigen) aus vielen verschiedenen Winkeln betrachten und die farblichen Variationen erkennen. Als allgemeine Referenz verwende ich oft Pinterest, doch wenn ich etwas ganz Bestimmtes suche, nutze ich Bildarchive wie Shutterstock.

  1. Aufs Papier bringen

Ich beginne immer mit einer von Hand gezeichneten Skizze, die ich mit dem Brushpen oder einem schwarzen Stift erstelle. Diese scanne ich dann ein und öffne sie in Photoshop, um ihr Textur zu geben. Durch diese Methode kann ich die Spontanität der Skizze beibehalten, was vielen meiner Kunden gut gefällt. Der beste Tipp, den ich geben kann, ist: Zeichnen, zeichnen und nochmal zeichnen. So habe ich gelernt, Nahrungsmittel gekonnt darzustellen. Es ist sehr wichtig, echte Nahrungsmittel genau zu studieren, um dann seine eigene Auffassung davon in einem Rezept oder einer Verpackung umzusetzen.

  1. Vor dem Zeichnen die Komposition festlegen

Je nachdem, welches Layout ich gewählt habe, zeichne ich die Zutaten, die ich dafür brauchen werde. Meistens behalte ich mein skizziertes Layout bei, aber manchmal ordne ich die Komposition in Photoshop oder Illustrator auch neu an, je nachdem, welche anderen Elemente ich verwende.

  1. Grundregeln des Lettering beachten

Ich achte auf die Anordnung der Beschriftung, wenn ich das grobe Layout skizziere. Außerdem schaue ich mich auf Websites für Schriften, wie My Fonts, um, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Schriftart zum Stil meines Rezepts passen würde.

Swindell merkt an: „Der Winkel, in dem der Titel platziert ist, und der Stil der Schriftart tragen dazu bei, dass eine Komposition dynamisch und ansprechend wirkt.“

  1. Farbe ist entscheidend

Ich schaue mir die Nahrungsmittel ganz genau an und versuche oft, die verschiedenen Nuancen zu bestimmen – insbesondere bei den traditionellen Gemüsesorten, die ich am liebsten male bzw. illustriere. Wenn man für sich selbst malt, hat man alle Freiheiten. Doch der Kunde hat vielleicht passend zum finalen Produkt seine eigenen Vorstellungen davon, welche Farbtöne die Nahrungsmittel haben sollen.

„Die Farben und Stilisierung der Feigen sind einfach magisch. Die Farben scheinen vor dem dunklen, üppigen Hintergrund geradezu zu funkeln. Feigen sind aufgrund ihrer runden, gefühlvollen Form extrem interessant zu zeichnen. Ich finde sogar, dass ihre Illustration der Feigentorte viel leckerer aussieht als die echte Torte. Was mir an diesem Rezept am besten gefällt, ist die Anordnung der Informationen. Man sieht auf den ersten Blick, welche Zutaten man benötigt und wie man es zubereiten muss. Da bekomme ich richtig Lust, eine Feigentorte zu backen. Und zwar SOFORT!“, merkt Swindell an.