Kalligrafie-Starter-Set: die Grundausstattung für Anfänger

Kalligrafie-Starter-Set: die Grundausstattung für Anfänger

Elisa Brivoal Veröffentlicht am 2/13/2019

Sich Zeit nehmen für sich selbst, fernab jeglicher Technik, sich auf das Schreiben konzentrieren und alles rund um sich selbst vergessen: Das gehört untrennbar zur Kalligrafie. Genau wie das wunderbare Gefühl mit jahrtausendealten Werkzeugen zu arbeiten, schöne Pigmente zu nutzen und sich an der Körnung eines hochwertigen Papiers zu erfreuen. Aber was soll man für den Einstieg kaufen? Hier die Empfehlungen von Pixartprinting für ein Kalligrafie-Starter-Set von guter Qualität.

1/ Ein Federhalter

Ohne Zweifel ist der Federhalter das wichtigste Utensil, mit dem Sie noch mehr Freude an der Kalligrafie empfinden werden. Wählen Sie – je nach Anwendung – einen geraden oder schrägen Federhalter aus Holz (von Kunststoffmodellen raten wir dringend ab). Einsteigern empfehlen wir den geraden Federhalter. Der Oblique Penholder, wie die schräge Ausführung auch genannt wird, eignet sich für bestimmte Schriftarten, insbesondere die englische Schreibschrift (Anglaise), die eine extreme Schräglage erfordert.

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2/ Eine Spitzfeder

Die Spitzfeder wird für die Copperplate genannte englische Schreibschrift verwendet. Sie wird in einen geraden oder schrägen Federhalter eingesetzt und besitzt kein Tintenreservoir, weshalb sie regelmäßig in die Tinte eingetaucht werden muss. Die Spitze öffnet sich, wenn Druck auf die Feder ausgeübt wird, wodurch sich schöne Effekte ergeben. Auf dem Markt finden sich verschiedene Marken von guter Qualität: Hunt (21 und 22), Nikko G, Brause Rose und Zebra G.

3/ Eine Bandzugfeder

Die Bandzugfeder wird für alle klassischen Schriften (mit Ausnahme der Copperplate) verwendet, beispielsweise die Rundgotisch, die Bastarda, die Unziale usw. Sie wird in einen geraden Federhalter eingesetzt und verfügt über ein großes Tintenreservoir, das auf der Feder sitzt. In der Regel sind die Federn nummeriert, wobei die Nummer der Federspitzenbreite in Millimetern entspricht. Es gibt verschiedene Marken: Zu den bekanntesten zählen die Federn von Brause, die von professionellen Kalligrafen am meisten verwendet werden; jene von Speedball, die man an ihrem gelben Tintenreservoir aus Messing erkennt und die angenehm in der Hand liegen; dann die sehr elastischen Federn von Hiro und zu guter Letzt die Mitchell-Federn, bei denen das Messingreservoir unter der Feder angebracht wird.

4/ Ein Fläschchen Tinte

Wir raten von Tusche ab, da sie dazu neigt, rasch in den Tintenreservoirs der Federn zu verklumpen. Möchten Sie es dennoch mit Tusche versuchen, so gibt es bei Sennelier eine qualitativ gute Auswahl. Farbige (und auch schwarze) Tinten sind für Einsteiger eine hervorragende Alternative. Allerdings sind sie auf Dauer nicht lichtecht, die Farben verblassen, wenn sie UV-Licht ausgesetzt werden. Eher untypisch, aber dennoch gut geeignet, ist Walnussbeize (Holzbeize). Die natürliche, alterungsbeständige Flüssigkeit gibt es in jedem Baumarkt. Zudem sind auch Aquarell- oder extra feine Gouachefarben überaus praktisch und günstig.

5/ Übungsvorlagen

Da die meisten Anfänger häufig nicht völlig unvorbereitet starten möchten, haben wir 3 Werke ausgewählt, die Sie auf Ihrem Weg zu den ersten kalligrafierten Wörtern unterstützen. „Calligraphie“ von Claude Médiavilla (Editions Imprimerie Nationale) und „Bien débuter en calligraphie“ von Julien Chazal (Editions Eyrolles), die leider nur in Französisch erhältlich sind, sowie „Die Kunst des Schreibens: Eine Anleitung zur Kalligraphie“ von David Harris (Dorling Kindersley). Darin finden Sie Anmerkungen zur Geschichte, Tipps und Empfehlungen zur korrekten Verwendung der Werkzeuge und den richtigen Handhaltungen und vor allem Übungsblätter und Vorlagen. Natürlich gibt es noch weitere Bücher auf Deutsch, in Ihrer örtlichen Buchhandlung oder im Internet werden Sie sicher fündig!

6/ Papier

Für den Anfang reicht ein karierter Block von Rhodia, da die Karos ein guter Anhaltspunkt für die Buchstabengröße sind (besonders klasse ist die A3-Version, da Sie lange Übungslinien beschreiben können). Wer gern farbiges Papier verwenden möchte, ist mit dem Mi-Teintes-Zeichenpapier von Canson gut beraten. Übrigens eignet sich auch normales Kopierpapier ganz hervorragend.

7/ Und sonst?

Denken Sie an ein Lineal oder Geodreieck, mit dem Sie Orientierungslinien ziehen können, einen Radiergummi, einen Bleistift, einen Zeichenstift (Pigma Micron) und eventuell Pinselstifte, mit denen sich blutige Anfänger oftmals leichter tun als mit einer Feder. Mit dieser Grundausstattung werden Sie schnell erste Erfolge erzielen!