Brand Identity für KMU: 5 Tipps für den optimalen Aufbau Ihrer Markenidentität

Brand Identity für KMU: 5 Tipps für den optimalen Aufbau Ihrer Markenidentität

Alessandro Bonaccorsi Veröffentlicht am 7/10/2019

Hat Sie der erste Teil über die Markenidentität neugierig gemacht, so liegt dies vermutlich daran, dass Sie in einem kleinen oder mittleren Unternehmen arbeiten (über 90 % sämtlicher Unternehmen in Deutschland sind KMU, die Mehrzahl dieser Unternehmen hat maximal 9 Beschäftigte) oder in einem freien Beruf tätig sind.

Wahrscheinlich haben Sie bislang gedacht, dass diese Marketingüberlegungen nur für große Unternehmen eine Rolle spielen würden. Jedoch agieren sämtliche Firmen am Markt, und Marketing betrifft schlichtweg alles, was auf dem Markt geschieht.

Deshalb ist die Brand Identity auch für Ihr Unternehmen von Belang, und sei es noch so klein.

Wir möchten Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Ihr „Unternehmensimage“ optimal steuern oder zumindest damit anfangen können, sich mit diesem Image zu beschäftigen.

1.Storytelling: Mit einer Geschichte das eigene Image aufbauen

Häufig vergessen Unternehmen, welche Bedeutung ihre Geschichte hat: Hinter wie vielen Unternehmen, Familienbetrieben, Freiberuflern steckt eine Story, die es zu erzählen lohnt? Es sind mehr als Sie meinen. 

Denken Sie nur an die romantische Geschichte der Baci Perugina und ihrer Erfinderin Luisa Spagnoli (die auch das bekannte Modelabel gründete). Falls Sie sie noch nicht kennen: Es lohnt sich. Nach der Lektüre wird Ihnen die köstliche Praline aus dunkler Schokolade mit Haselnussstückchen noch besser munden, schließlich ist sie das „Kind“ einer heimlichen Liebe, das in einer kleinen Schokoladenfabrik im umbrischen Perugia das Licht der Welt erblickte. Als Freiberufler können Sie möglicherweise eine sehr abwechslungsreiche Geschichte erzählen, die Sie auf verschlungenen Pfaden zu Beruf und Berufung führte oder ganz im Gegenteil von Ihrem „straighten“ Weg zum Ziel: In beiden Fällen finden sich Ihre persönlichen Stärken in Ihrer Geschichte wieder! Und davon sollte auch Ihre Zielgruppe erfahren. Ihre Story macht Sie einzigartig und unterscheidet Sie von Ihren Mitbewerbern.

Quelle: Wikipedia

2.Vorzüge Ihrer Dienstleistungen oder Produkte

Sie müssen genau definieren, welche Vorteile Sie Ihren Kunden bieten: Oft konzentriert man sich zu sehr auf die Beschreibung des Produkts oder der Dienstleistung und verliert sich in Fachchinesisch, ohne auf den wirklichen Nutzen oder die realen Vorzüge einzugehen, die für die Kunden von Interesse sind.

Dieser Schritt ist ungemein wichtig, damit Sie selbst die Vorteile kennen und diese Ihren Kunden besser begreiflich machen können. Sich selbst von außen zu betrachten, zu verstehen, wie man von der Zielgruppe wahrgenommen wird und ob das, was man kommuniziert, nachvollziehbar ist, mag selbstverständlich erscheinen: Leider verzichten jedoch viele Unternehmen darauf, diese Perspektive einzunehmen und diese Kriterien zu überprüfen, weshalb die Brand Identity steril wirkt und keinen Bezug zur unternehmerischen Tätigkeit hat.

Die Identität der Marke liegt in ihrer besonderen Geschichte, aber auch in den Vorzügen, die das Produkt oder die Dienstleistung den Kunden bietet. Praktisch betrachtet, müssen Sie also intensiv an den Texten feilen: Diese bilden die Grundlage für die Website und können später für die verschiedenen CI-Produkte wie Broschüren, Berichte und das gesamte Informationsmaterial des Unternehmens genutzt werden.

3.Imagepflege

Die Markenidentität besteht zu einem großen Teil auch aus visuellen Elementen (oder dem „Visual“, wie es auf Englisch so schön heißt). Wie erscheinen das Unternehmen und seine Produkte von außen? Wie wird das Unternehmen oder der Freiberufler wahrgenommen, wenn man die firmeneigene visuelle Kommunikation betrachtet?

Es ist wichtig, sämtliche Bildelemente zu pflegen: angefangen bei den Profilfotos und Aufnahmen des Unternehmenssitzes über die Bilder, die in den Social Media genutzt werden, bis hin zum Corporate Design (d. h. Logo, Visitenkarten, Broschüren, Briefpapier und Werbegeschenke).

Das Unternehmen besteht nicht nur aus Produkten, sondern auch aus einer einheitlichen, nachhaltigen Bildsprache, die für die Kommunikation mit der Außenwelt eingesetzt wird.

Gerade Freiberufler und kleine Unternehmen neigen dazu, diesen Aspekt zu vernachlässigen und lieber auf Public Relations oder Werbung zu setzen, aber das ist ein bisschen so, als würden wir mit jemandem ein Gespräch führen, bei dem wir sorgfältig auf unsere Wortwahl und den Tonfall achten und überzeugende Argumente vorlegen, wären dabei aber nachlässig gekleidet, völlig ungekämmt und in Flipflops. Einige Unternehmen und Freiberufler laufen Gefahr, diesen Eindruck zu vermitteln …

4.Stärkung der Markenidentität mit einfachen Kommunikationsmitteln

Wie bereits erwähnt, bedarf es manchmal nur kleiner Investitionen, um die eigene Brand Identity korrekt zu transportieren: Erstellen Sie Visitenkarten und Firmenbroschüren, lassen Sie Glückwunschkarten, Werbebanner und Poster drucken, mit denen Sie Ihr Büro oder die Geschäftsräume schmücken, fertigen Sie Informationsmaterial für Ihre Zielgruppen an. Aber ergänzen Sie auch Ihren Internetauftritt mit den richtigen Storys und Informationen.

Die Kommunikation kann auf zahlreiche Arten erfolgen, und jedes Unternehmen bzw. jeder Freiberufler muss für den Image-Aufbau die Instrumente wählen, die am besten zu ihm passen. Zu diesem Zweck stehen heute unzählige Mittel zur Verfügung. Nicht weniger zahlreich sind die Möglichkeiten, sich dem „Publikum“ zu präsentieren und die eigene Story zu erzählen, wobei der Fokus auf der klaren und einheitlichen Darstellung des Unternehmens, seiner Geschichte und seiner Produkte liegen muss.

5.Auf Profis vertrauen

Unsorgfältig erstellte Texte, nichtssagende Bildelemente, auf billigem Material hergestellte Printmedien, schlecht funktionierende Websites schaden dem Ruf eines Unternehmens mehr als man annehmen möchte. Aus diesem Grund sollten Sie immer auf erfahrene Fachleute vertrauen, die Sie bestmöglich beraten und bei der Erstellung einprägsamer Produkte unterstützen.

Das Thema Markenidentität ist noch weitaus komplexer als in diesem Artikel dargestellt, aber jedes Unternehmen und jeder Freiberufler muss sich bewusst machen, dass der Aufbau des eigenen Images bei Zielgruppen, Kunden und Verbrauchern auf einer Reihe verschiedener Aktionen fußt, die zu einer besseren oder schlechteren Reputation beitragen und dass Kommunikation nicht nur aus Werbung, d. h. dem unmittelbaren Vertrieb von Dienstleistungen und Produkten, besteht, sondern auch Gespräche und Informationen betrifft. Wichtig ist zu verstehen, dass die vermittelte Markenidentität die Kaufentscheidung für oder gegen Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung beeinflusst: Aus diesem Grund müssen Sie eine eigene Brand Identity aufbauen und im Lauf der Zeit immer wieder neu justieren.

Viel Erfolg!